(DE) LIVING MEMORIALS: {Re}vitalize digital history!

Bayer Gedenkstätte Leverkusen - Mémorial Ascq 1944

Die Kunst im Herzen der Bildung


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Finanziert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.
 

Pilotprojekt : LIVING MEMORIALS: {Re}vitalize digital history!

 


Living Memorials: {Re}vitalize digital history! ist ein künstlerisches und erinnerungskulturelles Projekt, das von der ASBL Mediel in Zusammenarbeit mit der Schule IATA in Namur, dem Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen und der Société Historique de Villeneuve d'Ascq umgesetzt wird, mit Unterstützung der Europäischen Kommission. Das Projekt zeichnet sich durch einen künstlerisch-interdisziplinären Ansatz in Bezug auf Geschichte, Erinnerung und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen (wie "Online Hate Speech") aus, basierend auf der didaktischen Methode des Berliner Künstlers Roman Kroke (pädagogischer und künstlerischer Leiter des Projekts).

 


Interdisziplinäre künstlerische Workshops


Die drei untenstehenden Reportagen schildern die Besuche und künstlerischen Workshops, die 2024 und 2025 von belgischen, französischen und deutschen Schülern am Bayer-Memorial in Leverkusen (Deutschland) durchgeführt wurden – ein Kunstwerk, das von einem interdisziplinären Team aus Künstlern und Designern der Studios ART+COM unter der Leitung von Professor Jussi Ängeslevä entworfen wurde – sowie am Memorial Ascq 1944 in Villeneuve d’Ascq (Frankreich), wo 86 Zivilisten 1944 von den Nazis ermordet wurden.

 


Besuch und künstlerischer Workshop am Memorial Ascq 1944
mit belgischen Schülern des IATA (Namur)
im Rahmen der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag des Massakers von Ascq – März 2024

 


Gedenk- und künstlerischer Workshop am Memorial Ascq 1944
mit französischen Schülern des Collège Camille Claudel (Villeneuve d’Ascq)
und deutschen Schülern der Marienschule Opladen (Leverkusen) – April 2024

 


Gedenk- und künstlerischer Workshop am Bayer-Memorial
mit belgischen Schülern des IATA (Namur)
und deutschen Schülern des Lise-Meitner-Gymnasiums (Leverkusen) – Januar 2025

 


Eine pädagogische mobile Anwendung 

Für Lehrkräfte, die mit ihren Schüler:innen eine Gedenkstätte besuchen



Die folgenden Videos beleuchten die Erfahrungen von Schüler/innen,
die an unserem künstlerischen Workshop am Bayer-Memorial und auf dem Friedhof Manfort in Leverkusen (Deutschland) sowie an unserem Pilotworkshop im Frühjahr 2024 in Namur (Belgien) teilgenommen haben.

 


Die obenstehenden Videoclips veranschaulichen ein Workshop-Modul (Dauer: 2 bis 3 Tage), bei dem eine künstlerische Arbeit entstanden ist.

 


Diese Aktivitäten ermöglichten es den Schüler:innen, den künstlerisch-interdisziplinären Ansatz von Roman Kroke zu erkunden (die MATRIX-Methode – Metaphorisches X), der den pädagogischen Kern unseres Projekts bildet.

Diese Videos veranschaulichen, wie diese Methodik die Perspektive einer:s Schüler:in beeinflusst, ihre/seine Erzählfähigkeiten entwickelt (indem die Schüler:innen eine eigene Stimme zu einem Thema finden) und ein persönliches Eigentum am erworbenen Wissen fördert, sowohl im schulischen Rahmen als auch bei Besuchen historischer oder Gedenkstätten.

Dieser Prozess hat ihr künstlerisches Verständnis, ihr kritisches Denken und ihre Fähigkeit gestärkt, gesellschaftliche Fragen mit kulturellem Erbe zu verknüpfen.

In den kommenden Monaten werden wir ähnliche Videos für jede:n der 19 Schüler:innen produzieren, die 2024 am Pilotworkshop am IATA teilgenommen haben, um die Anpassungsfähigkeit dieser Methode an verschiedene Jugendprofile zu demonstrieren.

In der endgültigen Version unserer Anwendung werden diese Videos mit zusätzlichen Ressourcen und begleitenden Tutorials, aufgenommen von Roman Kroke, angereichert, darunter:

- Kontextualisierung: Informationen über die historischen Ereignisse, Gedenkstätten usw., die von den Schüler:innen in ihrer Präsentation erwähnt werden.  
- Tutorials: PDFs mit Fragen und pädagogischen Anleitungen, die es Lehrkräften ermöglichen, mit diesen Videos im Unterricht zu arbeiten. Roman wird auch spezifische Momente aus jeder Schülerpräsentation analysieren und erklären, wie seine Methode bestimmte psychologische Einstellungen und Denkprozesse fördert. Darüber hinaus erläutert er, welche Aspekte eines Ortes (einer Gedenkstätte) diesen besonders geeignet machen für einen künstlerisch-interdisziplinären Ansatz und wie er diese Elemente in seine pädagogischen Anleitungen integriert.


Dieses Video stellt eine spezifische Technik vor, das Frottage, und behandelt ein Workshop-Modul von ca. 1,5 Stunden.

 


AKTIVITÄTEN

Interdisziplinäre künstlerische Workshops an historischen Orten

Die Schüler/innen hatten die Gelegenheit, sich in verschiedenen kulturellen Disziplinen zu üben, wie den Bildenden Künsten, der Grafik- und Medienkunst sowie der Erstellung von Radio- und Fernsehprogrammen. Sie konnten mit einem Künstler zusammenarbeiten und Museen sowie historische Stätten besuchen.


Künstlerischer Workshop am Bayer-Memorial in Leverkusen (Deutschland)

In den Jahren 2024 und 2025 traf eine Klasse von Abiturientinnen und Abiturienten des IATA in Namur auf eine deutsche Schulklasse am neuen Gedenkort, der 2023 von der Firma Bayer in Leverkusen eingeweiht wurde.
Er erinnert an die 16.000 Zwangsarbeiter – darunter viele Belgier und Franzosen –, die während des Zweiten Weltkriegs von der IG Farben eingesetzt wurden, zu der auch die Bayer AG gehörte. Um gemeinsam an diesem Erinnerungsort zu arbeiten,
leitete der Berliner Künstler Roman Kroke, pädagogischer und künstlerischer Leiter des Projekts, einen interdisziplinären Kunstworkshop.




Künstlerischer Workshop (Frottagetechnik) auf dem Friedhof von Manfort in Leverkusen

Ein Workshop an dem Ort, wo die Zwangsarbeiter von Bayer (IG Farben während der NS-Zeit) in Massengräbern beigesetzt wurden.



Künstlerischer Workshop am Memorial Ascq 1944 in Villeneuve d’Ascq

Im März 2024 besuchten die Schüler/innen des IATA auch das Memorial Ascq 1944 anlässlich des 80. Jahrestages des Massakers an 86 Zivilisten, das im April 1944 von einem Regiment der Jugend-SS verübt wurde. Sie trafen dort Schüler/innen und Lehrkräfte verschiedener Schulen der Stadt sowie Jugendliche des Jugendgemeinderates. Gemeinsam nahmen sie an einem künstlerischen Workshop im Maison André Baratte teil. Sie besichtigten eine Ausstellung über die Geschichte der Opfer
und nahmen anschließend zusammen mit der Bevölkerung an einem nächtlichen Fackelzug durch die Straßen von Ascq teil. Begleitet wurden sie von einem der letzten Überlebenden des Massakers, den sie ebenfalls interviewten.



In den Studios der RTBF in Charleroi

Radio- und Fernsehaufnahmen im Rahmen von Sendungen, die auf La Une und La Première RTBF ausgestrahlt wurden, mit Schüler*innen, die über ihre künstlerischen und erinnerungskulturellen Erfahrungen berichten.



Künstlerischer Workshop an der IATA in Namur

Nach ihren Exkursionen nahmen die Schüler/innen an einem künstlerischen Workshop und Podcast-Projekt am IATA teil,
zunächst unter der Leitung von Roman Kroke und im darauffolgenden Jahr mit ihrer Kunstlehrerin. Dieser fächerübergreifende Workshop verband eine Woche lang den Kunst-, Geschichts-, Französisch-, Sprach-, Mathematik- und Religionsunterricht auf Englisch.



Entwicklung einer mobilen App
Eine mobile Anwendung für Lehrkräfte und Schüler/innen wird auf Basis der Erfahrungen aus diesem Projekt entwickelt.
Dieses neue digitale Tool wird aus Video-Tutorials und weiteren originellen pädagogischen Ressourcen bestehen, die aus den von den Schüler/innen selbst geschaffenen Kunstwerken hervorgehen. So werden sie zu „Wissens- und Erfahrungsträgern“.



Vorträge – Filmvorführungen – Debatten


„Tag des Sinns“: Kunst im Herzen der Schulen
Das Projekt LIVING MEMORIALS hat sich mit dem „Tag des Sinns“ der Schulpastoral des Bistums Tournai zusammengetan, der das Thema gewählt hatte: „Kunst als Weg, um in der Menschlichkeit zu wachsen“. Es geht darum, wie Kunst sich als wertvolles Werkzeug und Verbündeter der Lehrkräfte erweisen kann, um ihre Schüler zur Reflexion, zum Ausdruck oder zur Zusammenarbeit zu öffnen.

Am 2. April 2025 empfing das große Theater des Instituts Saint-Luc in Tournai (BE) Mitglieder von 34 Schulleitungen des katholischen Sekundarunterrichts. Welcher Ort könnte geeigneter sein, um über Kunst zu sprechen, als dieser prächtige Saal in einer Schule, die den künstlerischen Fächern viel Raum gibt?
„Ein Bildungsweg kann nicht umhin, die Kunst und Kultur einzubeziehen“, betonte Bernard Ghislain, Verantwortlicher des diözesanen Teams der Schulpastoral, gegenüber den etwa 70 versammelten Teilnehmern. „Diese Überzeugung ist nicht neu, doch die jüngste Entwicklung des PECA [Anm.: Parcours d’Éducation Culturelle et Artistique] in der Föderation Wallonie-Bruxelles hat ihre Bedeutung nochmals bestätigt.“


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