Aufbau von kulturellen Brücken
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Dieses Pilotprojekt zielt darauf ab, eine konkrete und reproduzierbare Methodik bereitzustellen, die es Lehrkräften ermöglicht, die anspruchsvolle Herausforderung zu meistern, Kunst in ihre pädagogischen Praktiken zu integrieren. Das Projekt basiert auf interdisziplinären Workshops, in denen Schüler*innen aktuelle gesellschaftliche Themen durch künstlerische, historische, wissenschaftliche und sprachliche Ansätze erkunden.
Dank der Zusammenarbeit mit Experten wie Roman Kroke und seiner MATRIX-Methode sowie der Beteiligung von Partnerinstitutionen wie der Schule IATA in Namur stellt dieses Projekt praktische Werkzeuge bereit (Workshops, Ausstellungen, digitale Materialien), die auf die Bedürfnisse der Lehrkräfte zugeschnitten sind. Es hebt zudem die zentrale Rolle der Kunst bei der Entwicklung kritischer und kreativer Kompetenzen der Schüler*innen hervor.
Darüber hinaus wird die Entwicklung einer pädagogischen mobilen Anwendung die Initiative bereichern, indem Tutorials, Arbeitsblätter und Videos allen Schulen zugänglich gemacht werden. Dieses Projekt ist in eine nachhaltige Perspektive eingebettet, mit dem Ziel, andere Einrichtungen zu inspirieren und den Übergang zu einem Bildungssystem zu unterstützen, in dem Kultur und Kunst eine zentrale Rolle spielen.
Pilotprojekt 2024: LIVING MEMORIALS: {Re}vitalize digital history!
Living Memorials: {Re}vitalize digital history! ist ein künstlerisches und erinnerungskulturelles Projekt, das von der ASBL Mediel in Zusammenarbeit mit der Schule IATA in Namur, dem Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen und der Société Historique de Villeneuve d'Ascq umgesetzt wird, mit Unterstützung der Europäischen Kommission. Das Projekt zeichnet sich durch einen künstlerisch-interdisziplinären Ansatz in Bezug auf Geschichte, Erinnerung und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen (wie "Online Hate Speech") aus, basierend auf der didaktischen Methode des Berliner Künstlers Roman Kroke (pädagogischer und künstlerischer Leiter des Projekts).
Die Videoreportage
Version mit deutschen Untertiteln
AKTIVITÄTEN
Interdisziplinäre künstlerische Workshops an historischen Orten
Die Schüler*innen hatten die Gelegenheit, sich in verschiedenen kulturellen Disziplinen zu üben, wie bildende Kunst, grafische und visuelle Kunst sowie die Erstellung von Radio- und Fernsehprogrammen. Sie konnten sich mit einem Künstler austauschen und Museen sowie historische Stätten besuchen.
Künstlerischer Workshop am Bayer-Memorial in Leverkusen (Deutschland)
Ein Kunstwerk, entworfen von einer interdisziplinären Gruppe von Künstler*innen und Designer*innen unter der Leitung von Professor Jussi Ängeslevä.
Künstlerischer Workshop (Frottagetechnik) auf dem Friedhof von Manfort in Leverkusen
Ein Workshop an dem Ort, wo die Zwangsarbeiter von Bayer (IG Farben während der NS-Zeit) in Massengräbern beigesetzt wurden.
In Villeneuve d'Ascq
Die Schüler:innen besuchten anschließend das Memorial Ascq 1944 in Villeneuve d'Ascq anlässlich des 80. Jahrestages des Massakers, bei dem im April 1944 86 Zivilist:innen von einem Regiment der Jugend-SS ermordet wurden. Dort trafen sie Schüler:innen und Lehrkräfte verschiedener Schulen der Stadt sowie Jugendliche des Jugendstadtrats. Gemeinsam nahmen sie an einem künstlerischen Workshop im Maison André Baratte teil. Anschließend beteiligten sie sich zusammen mit der lokalen Bevölkerung an einem Gedenkfackelzug, der nachts durch die Straßen von Ascq führte, in Begleitung eines der letzten Überlebenden des Massakers, den sie ebenfalls interviewten.
In den Studios der RTBF in Charleroi
Radio- und Fernsehaufnahmen im Rahmen von Sendungen, die auf La Une und La Première RTBF ausgestrahlt wurden, mit Schüler*innen, die über ihre künstlerischen und erinnerungskulturellen Erfahrungen berichten.
Künstlerischer Workshop an der IATA in Namur
Künstlerischer Workshop an der IATA vom 13. bis 17. Mai 2024, geleitet vom Berliner Künstler Roman Kroke, pädagogischer und künstlerischer Leiter von MEDIEL. Nach ihren Besuchen an historischen Orten in Frankreich und Deutschland werden die Schüler*innen ein Kunstwerk basierend auf ihren Eindrücken und Erfahrungen gestalten.
Eine pädagogische mobile Anwendung
Für Lehrkräfte, die mit ihren Schüler:innen eine Gedenkstätte besuchen
Die folgenden Videos beleuchten die Erfahrung einer belgischen Schülerin (IATA), die an unserem künstlerischen Workshop auf der Gedenkstätte des Friedhofs von Manfort in Leverkusen (Deutschland) sowie an unserem Pilotworkshop im Frühjahr 2024 in Namur (Belgien) teilgenommen hat.
Diese Aktivitäten ermöglichten es den Schüler:innen, den künstlerisch-interdisziplinären Ansatz von Roman Kroke zu erkunden (die MATRIX-Methode – Metaphorisches X), der den pädagogischen Kern unseres Projekts bildet.
Diese Videos veranschaulichen, wie diese Methodik die Perspektive einer:s Schüler:in beeinflusst, ihre/seine Erzählfähigkeiten entwickelt (indem die Schüler:innen eine eigene Stimme zu einem Thema finden) und ein persönliches Eigentum am erworbenen Wissen fördert, sowohl im schulischen Rahmen als auch bei Besuchen historischer oder Gedenkstätten.
Dieser Prozess hat ihr künstlerisches Verständnis, ihr kritisches Denken und ihre Fähigkeit gestärkt, gesellschaftliche Fragen mit kulturellem Erbe zu verknüpfen.
In den kommenden Monaten werden wir ähnliche Videos für jede:n der 19 Schüler:innen produzieren, die 2024 am Pilotworkshop am IATA teilgenommen haben, um die Anpassungsfähigkeit dieser Methode an verschiedene Jugendprofile zu demonstrieren.
In der endgültigen Version unserer Anwendung werden diese Videos mit zusätzlichen Ressourcen und begleitenden Tutorials, aufgenommen von Roman Kroke, angereichert, darunter:
- Kontextualisierung: Informationen über die historischen Ereignisse, Gedenkstätten usw., die von den Schüler:innen in ihrer Präsentation erwähnt werden.
- Tutorials: PDFs mit Fragen und pädagogischen Anleitungen, die es Lehrkräften ermöglichen, mit diesen Videos im Unterricht zu arbeiten. Roman wird auch spezifische Momente aus jeder Schülerpräsentation analysieren und erklären, wie seine Methode bestimmte psychologische Einstellungen und Denkprozesse fördert. Darüber hinaus erläutert er, welche Aspekte eines Ortes (einer Gedenkstätte) diesen besonders geeignet machen für einen künstlerisch-interdisziplinären Ansatz und wie er diese Elemente in seine pädagogischen Anleitungen integriert.